Rückblick auf unser Medizin an Bord Seminar

Herausfinden, was das Problem ist

Ein ganz wichtiger Bestandteil des Seminars war die Untersuchung, um die mögliche Ursache der Erkrankung herauszufinden. Natürlich zählt auch die schnelle und richtige Reaktion, um die Symptome zu lindern bzw. die Blutung zu stillen, allerdings ist es für die richtige Lagerung bzw. die weitergehende Versorgung auch wichtig zu wissen, ob es sich um einen Schlag auf den Kopf, einen Sonnenstich oder einen Herzinfarkt handelt.

Dabei wurden uns Themen wie Luftnot und Brustschmerz mit sämtlichen möglichen Krankheitsbildern vorgestellt, wir übten aktiv, wie man Verbrennungen versorgt und räumten gerade bei diesem Thema mit vielen falschen Hausmitteln auf. Auch die Möglichkeit der Medikamentengabe mit einer Liste der Arzneien, die sinnvollerweise an Bord sein sollten wurde besprochen. Natürlich wird hierbei immer an der Dauer der Reise, der Distanz zur nächsten Hilfe und der Crew individuell entschieden – es war aber sehr gut zu wissen, was im Fall der Fälle wogegen hilft, welche Komplikationen in Bezug auf dieses Medikament auftreten könnten und auch der Hinweis, dass man mit Vorsicht, jedoch bewusst dazu entscheiden kann, Medikamente zu verabreichen, um dem gewünschten Erfolg näher zu kommen.

Beim Thema Wundversorgung ging es dann ganz praktisch ans Üben, es wurden Wunden versorgt, Wundklammerpflaster geklebt, mit Wundfolie gearbeitet und sogar an einem Henderlhaxerl eine mehr oder weniger professionelle Naht geübt! Natürlich mit allem Drum und Dran, desinfizieren, lokal betäuben, Arbeitsplatz vorbereiten, ein möglichst steriles Umfeld zumindest was die Materialien, Werkzeuge und Hände betrifft zu schaffen und dann auch tatsächlich mit der richtigen Stichart zu nähen und verknoten. Ganz schön spannend und gut zu wissen, denn wir hoffen ja alle insgeheim darauf, dass wir es nie benötigen werden. Und wenn doch, auch kein Problem!

Spezielle Notfälle an Bord

Seekrankheit ist auch ein Thema, das besprochen wurde, wir tauschten unsere Erfahrungen damit aus und kamen auf neue Tipps und Möglichkeiten, diese vielleicht im Vorfeld zu verhindern oder zumindest erleichtern. Da wir uns ja als Segler oder anderweitig wasseraffine Menschen am Meer aufhalten, ist Ertrinken und Unterkühlung auch ein wichtiges Thema. Worauf kommt es nach der Bergung eines Über-Bord-Gekommenen an, warum rubbel ich seinen Körper nicht warm und wieso ist auch die Betreuung, wenn der Verunglückte wieder heil an Bord und stabil scheint so wichtig. All diese Themen wurden praxisnah und einprägsam erklärt und auch bei diesem Thema wurde unseren Teilnehmern klarer, dass die alten Vorgangsweisen eben nun echt schon überholt sind und eine Weiterbildung am aktuellen Stand der Zeit durchaus sinnvoll ist.

Der zweite Tag beim Medizin an Bord Seminar

Auch am zweiten Tag des Seminars waren wieder alle voller Begeisterung dabei! Am Abend wurde daheim noch fleißig das Blutdruckmessen geübt, wir bekamen nämlich Stethoskop und Manschette mit, damit wir uns damit auch gut vertraut machen konnten. Heute ging es um die Leitsymptome der Bewusstseinsstörung, Bauchschmerzen und Verletzungen des Bewegungsapparates. Auch Infektionen sind ein durchaus interessantes Thema und obendrein durften wir auch noch Impfen. Natürlich wurde nicht mit einem tatsächlichen Impfstoff geübt, allerdings übersprangen wir den Teil mit der Nadel in einen lebendigen Menschen stechen dabei trotzdem nicht. Huuuch! Nichts für schwache Nerven, wobei natürlich niemand gezwungen wurde und sich bei der Übung die Gruppe durchaus teilte in begeisterte Zuschauer und Praktiker und gute Helfer, die das Einstechen dann ausließen und dabei wegschauten. Auch kein Problem, es ist ja auch wichtig zu erkennen, wozu man im Fall der Fälle fähig ist und wofür man sich besser eignet! Und eine gute Assistenz ist ja auch oft Gold wert! Durch den ganzen Kurs hindurch wurde auch eine klare Kommunikation mit allen Anwesenden, den Patienten und auch mit Rettungsärzten die vielleicht nur über Telefon oder Funk anwesend sein können geübt.

Lebensbedrohliche Situationen

Keiner hofft jemals in so eine Situation zu kommen und doch passiert es immer wieder, ganz unverhofft. Der letzte Erste-Hilfe-Kurs war bei vielen Teilnehmern schon gute 20 Jahre beim Führerschein machen her und genau so gut war auch die Erinnerung an im Ernstfall lebenswichtige Maßnahmen. Also kam die Auffrischung ja ganz gelegen: Rautek Rettungsgriff, Beatmung, Body Check, Wiederbelebung und stabile Seitenlage wurden geübt und auch ein Defibrillator angelegt. Diesen gibt es nämlich auch im Süden in sehr vielen Marinas und kann durchaus Leben retten, da ist es schon hilfreich, wenn man sich dem Thema einmal zuvor gewidmet hat.

Übrigens: die praktischen „Medizin an Bord – Tafeln“ bekommt jeder Teilnehmer mit nach Hause und sind bestimmt ab nun bei unseren Teilnehmern eine Pflichtlektüre an Bord, da man im Notfall einfach und übersichtlich schnell nachschauen kann, was zu tun ist...

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht!

Ein spannendes und absolut lehrreiches Wochenende geht zu Ende und aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen werden wir im kommenden Jahr bestimmt wieder einen Medizin an Bord-Kurs veranstalten!

Du möchtest den nächsten Termin nicht verpassen? Kein Problem! Schreib uns ein kurzes Mail an office@meerflair.at und wir geben dir gerne Bescheid, sobald der nächste Termin steht!

Das Team

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Olaf Weiß

meerflair Gründer
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Doris Weiß

meerflair Gründerin

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