Kleine Wellen plätschern am Rumpf und der Zweimaster motort ruhig und gemütlich Richtung Italien. Die letzten Sonnenstrahlen legen einen zauberhaften Schein über das Wasser und unweit des Schiffes entdecken wir rund acht Delfine, die in der Gruppe kurze Zeit neben dem Schiff mitschwimmen. Es ist dunkel geworden und wir genießen ein spätes Abendessen im großen Cockpit. Hier ist genügend Platz für alle, Michael und seine Freundin Ljuba, ihren fünfjährigen Sohn und ihre 17-jährige Tochter samt Freundin. Olaf, unser fünf Monate altes Baby und ich verbringen nun auch nach einigen Tagesschlägen unseren ersten längeren Törn zusammen an Bord. Die Stimmung ist voller Euphorie und der Sternenhimmel klar und unendlich weit. Plötzlich zischt eine lange Sternschnuppe über den Himmel. Kurz darauf die nächste. Es sind ja gerade Sternschnuppennächte und daher haben wir die tolle Gelegenheit in dieser Nacht noch einige Schnuppen mehr zu sehen, weit weg von der Lichtverschmutzung der Städte. Müde fallen wir nacheinander in unsere Betten, einige von uns übernachten an Deck, denn in der lauen Sommernacht unter dem Sternenhimmel schlafen ist schon sehr romantisch…

„Un Cornetto con Crema prego!“

Ein Croissant mit Vanillefülle und einen Cappuccino in der Hand, genießen wir unser Frühstück in Venedig, wo wir bei Sonnenaufgang eingelaufen sind und nun gut vertäut auf St. Elena in der Marina liegen. In einem Park unweit des Schiffes stärken wir uns für den Tag und spazieren dann die Promenade entlang, vorbei an Pavillons der Biennale über Brücken Richtung Arsenal und Bootsmuseum. Venedig oh Venedig, du bezaubernde Lagunenstadt. Gondolieris ziehen an uns vorbei und auch wendige Wassertaxis bringen buntes Leben in die Kanäle. Abends hatten wir das Vergnügen, mit zwei befreundeten Venezianern ins Rosso Pomodori Essen zu gehen, Pizza vom Feinsten in einem wahnsinnig belebten Lokal in der Stadt.

 

Am nächsten Morgen lassen wir die anderen in Ruhe ausschlafen und schleichen mit unserer kleinen Sarah früh von Bord um unter Linden ein Croissant und einen Cappuccino zu genießen. Wir spazieren durch den nahen Park und genießen diese einzigartige Stimmung Venedigs. Michael kennt hier einen super Eisladen, den wir am Nachmittag gleich aufsuchen um uns durch das leckere Eisangebot durchzukosten. Im Urlaub darf man ja auch mal vor dem Abendessen naschen ???? Denn kurz darauf sitzen wir unter einer faszinierenden Laube und essen fabelhafte handgemachte Tortelloni. Wir spazieren durch die noch nicht versunkene Stadt und kommen zu einem Platz, wo sich passionierte Tangotänzer treffen und zusammen zur Musik tanzen. Mit dem Vaporetto geht es wieder retour zum Schiff in die Marina. Doch auf den letzten Metern vor der Marina beginnt der Himmel bunt zu leuchten – ein Feuerwerk!

Weiter in den Süden

Am folgenden Tag fahren wir weiter Richtung Süden, nach Chioggia oder Klein-Venedig, wie es die Einheimischen nennen. Es ist heiß und somit beschließen wir, den Anker schon am Weg fallen zu lassen und ins kühle Nass zu springen. In der Marina San Felice angekommen, spazieren wir ins Zentrum durch die Gassen und genießen ein leckeres Essen in einem der zahlreichen Lokale. Fisch steht hier auf der Speisekarte, denn die Fischerei wird hier noch hoch gehalten. Retour geht es mit dem Bus, oh war das ein Spaß! Der Busfahrer wollte wohl zur Formel 1 wechseln, denn gebremst wurde nur, wenn es auch wirklich nötig war und das Gaspedal sonst bis zum Anschlag durchgedrückt.

Panini caldo

Ein gut befüllter Toast und Kaffee lassen den nächsten Tag gut beginnen. Wir chillen gemütlich an Bord, die Hängematte gespannt und zwischendurch mit einer Cockpitdusche erfrischt. Einige von uns spazierten zum nahe gelegenen Strand um dort Muscheln zu sammeln, die Füße in den warmen Sand zu stecken und mit dem aufblas-Krokodil in den Wellen zu reiten. Der Törn neigt sich dem Ende und wir fahren bei Sonnenuntergang mit einer Nachtfahrt wieder retour Richtung Izola. Byebye Italien, hello Sternschnuppen, die uns auch diesmal wieder durch die Nacht begleiteten. Das Wasser ölig glatt unter uns, gleiten wir in eine ruhige Nacht und kommen zum Sonnenaufgang wieder in Slowenien an. Kurz vor Izola werfen wir erneut den Anker und genießen noch den Tag auf See. Hungrig vom vielen Schwimmen und der Sonne kehren wir in Izola wieder gut ein und mischen uns unter das Getümmel, denn hier ist dieses Wochenende Fischfest und in der kleinen Stadt dröhnt laute Musik und man kann bei zahlreichen kleinen Ständchen diverse Fische und Muscheln verkosten. Natürlich darf das obligatorische Eis nicht fehlen ???? Was für ein schöner und familiärer Törn auf dem Gaffelschoner.