Der Skipper hört nicht nicht auf der Frau die Schuld zugeben für eine Situation die sie nicht beeinflussen kann. Er ist es, der am Ruder steht und er ist es, der die Yacht führt. Es ist nunmal Teamwork damit ein Manöver gut klappt. Der Rudergänger (häufig der Schiffsführer) muss das Schiff so an der Pier positionieren dass die Crew gefahrlos und sicher die Leine belegen kann. Die Crew muss wiederrum die Leine dann auch korrekt belegen und bei mehr Wind durchaus auch zügig aber dennoch ohne Hast.  Wenn dies Hand in Hand und miteinander passiert dann klappen die Hafenmanöver meist auch problemlos.

Währeund unserer zahlreichen Ausbildungs- und Urlaubstörns haben wir immer wieder diese Situation beobachtet. Dabei gibt es einige weitere Fehlerquellen.

Eine häufige Fehlerquelle für misslungene An- und Ablegemanöver ist die schlechte Leinenarbeit. Dieser Punkt wird auch in der Ausbildung oft Stiefmütterlich behandelt dabei ist sie in dem Uhrwerk ein entscheidenes Zahnrad. Wo liegen also die Fehler: Ein Ende des Festmachers ist bei Charteryachten nahezu immer mit einem Palstek belegt. Sollte man ein Problem mit dem freien Ende bekommen und es sich am Poller beim Ablegen verhängern und Last auf den Festmacher kommen lässt sich der Palstek nicht lösen. (Knotenkunde: Ein Palstek ist ein festes Auge dass sich unter Zug nicht zusammenzieht ABER auch nicht lösen lässt)

Eine weitere Fehlerquelle ist ein falscher Manöverablauf - sei es beim An- oder beim Ablegen. Immer wieder ist den diversen Marinas zu sehen, dass beide Heckleinen (oft ohne Last) zeitgleich gelöst werden. Wichtig ist aber das Verständnis von Kraft und Hebel, das Zusammenspiel von Motor, Ruderstellung und Festmacher. Es hilft die Manöver durchzudenken und jeden Schritt vorab zu besprechen. Ein Plan B ist auch ein tolles Tool um in einer stressigen Situation die Ruhe zu bewahren.

Auch die Einschätzung der Situation ist häufig nicht einfach. Vor allem bei wenig Übung erkennt man oft zu spät dass das Manöver nicht mehr gelingen kann. Oft erfordert die Situation sogar einen Abbruch - der Wind hat sich geändert, eine Bö hat das Schiff in eine Positon versetzt von der aus das Manöver nicht mehr gelingen kann, man hat zu spät begonnnen das Schiff zu drehen, etc.  Auch hier hilft wieder Übung. Vor allem am Beginn eines Urlaubstörns sollte man sich mit dem Handling des Schiffes vertraut machen um dann im Hafen richtig reagieren zu können. 

In diesem Sinne - TRAIN, SAIL, ENJOY