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- Kategorie: Reiseberichte
Binnen durch Frankreich...French Waterways Teil 1
...die Entscheidung fällt schwer, doch Wetter und Zeit zwingen uns bereits in Calais binnen durch Frankreich Richtung Mittelmeer zu fahren.
So heißt es also Mast legen und unsere Go-On für die Kanalfahrt durch Frankreich vorbereiten.
Unser Aufbruch wird leider durch fehlerhafte Informationen verzögert. Es ist schwierig hier an die richtigen Infos bezüglich Brücken- und Schleusenöffnungszeiten zu kommen, erhältliche Bücher und Kartenmaterial sind veraltet und der Hafenmeister hängt laut eigenen Angaben die Info-Zettel nur aus, ohne sie selbst zu lesen oder hinterfragen.
Nun haben wir es dann doch geschafft und sind auf dem "Canal de Calais" unterwegs. Zuerst noch von Industrie geprägt ändert sich das Landschaftsbild bald zu Natur, Feldern und ab und zu kleinen Orten mit pompösen Kirchen.
Wir fahren weiter auf dem Fluss "Aa" und schleusen dann in den "Canal du Nord" ein. Gemeinsam mit einigen Binnenschiffen fahren wir weiter Richtung Süden. Unter unserem Kiel oft wirklich nur die bekannte handbreit Wasser.
Idyllischer Liegeplatz am Wegesrand |
Zu dem gibt es hier kaum Infrastruktur. Keine Häfen, wenige Anlegemöglichkeiten für Freizeitschiffer, da die Kanalseiten oft schräg abfallen oder am Rand verschlammt sind. Alles wirkt verlassen, verfallen, als wären die Franzosen auf Urlaub - nur nicht hier in Frankreich. Wir erreichen nach vielen Kilometern Fahrt einen Hafen, wo wir die Nacht mit Duschen und Strom verbringen wollen, es stehen hier auch andere Hausboote, jedoch erscheint alles ein wenig wie aus einem schlechten Horrorfilm - der Hafenmeister hat vor zwei Jahren hier alles verlassen erklärt uns ein Franzose am Steg. Alles ist hier lahm gelegt, nur einige Hausboote legen hier noch an, da es gratis ist. Versorgung gibt es keine mehr - das Restaurant scheint aufgegeben worden zu sein, der Minigolfplatz wird wieder von der Natur erobert, ein riesiges Baden verboten Schild knarrt im Wind... Wir treffen einen Holländer, der wie wir aufgrund der Karten hierher gefahren ist und auch er meinte, dass die französischen Kanäle auf diesem Stück sehr ausgestorben und für Freizeitschiffer aufgegeben wirken. Was war da wohl vor rund drei Jahren passiert? Wir finden leider keine Antworten, nur immer wieder ein Kopfschütteln der Einwohner mit den Worten, dass es vor einigen Jahren ganz anders war...
Eingepackt geht es durch die Kanäle Frankreichs :-) |
morgendliche Kanalstimmung |
Die Schleusen sind nun automatisch, es gibt keinen Schleusenwärter, alles wird von uns selbst bedient:
Schleuse mittels Fernbedienung aktivieren - Warten bis sich das Tor öffnet - Einfahren, Festmachen und Schleuse aktivieren - los geht´s Rauf oder Runter - Das Tor öffnet sich und wir können weiter!
Es geht "bergauf" |
Mit dem Boot durch den Tunnel - hier mit Gegenverkehrsbereich und dem seltenen Luxus einer Beleuchtung :-) |
Mhhhmm Baguette :-) |
Bald könnt ihr auch unser zweites Folkeboot Go-On ab Izola chartern :-)
Liebe Grüße von Bord,
Doris und Olaf